Keine Lust auf Werbekunden – Facebooks seltsames Geschäftsgebaren
Social Marketing ist in aller Munde und der unbestrittene Platzhirsch ist Facebook mit seinem Schwesterunternehmen Instagram.
Normalerweise erreicht man hier seine Zielgruppe passgenau und günstig, eigentlich also eine ideale Plattform zur Kundengewinnung. Eigentlich – denn was zunächst nach einem großen Vorteil aussieht, kann sich schnell zum Albtraum mit hohem Kostenaufwand entpuppen. Wenn bereits erstellte Werbekampagnen kurz vor Kampagnenstart mit einem kurzen Hinweis eines „angeblichen Verstoßes“ gegen Werberichtlinien gesperrt werden ist das Geschäftsschädigend. Besonders kritisch wird es aber wenn man ein großes Werbebudget – jetzt im Weihnachtsgeschäft – dort eingeplant hat und es aufgrund der nicht ausgespielten Werbung zu extrem hohen Verlusten kommt.
Facebook nimmt hierzu eine extrem distanzierte Funktion ein, selbst für zahlende Werbekundschaft ist man nur über Kontaktformulare zu erreichen, kurzfristige Lösungen unmöglich. Bei gesperrten Werbeaccounts bekommt man den Hinweis, dass eine erneute Prüfung aufgrund von Covid-19 etwas dauern kann. Glück hat, wer nach einiger Zeit wieder freigeschaltet wird, mit einem knappen „Wir entschuldigen uns für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten. Danke für dein Verständnis“ – ein Satzbaustein, den man leider immer öfter hört. Noch schlimmer: „Ich habe mir dein Werbekonto angesehen. Leider können wir es nicht erneut aktivieren.“
Hier erwischt es einen dann ganz hart und leider immer wieder. Das Werbekonto wird von Facebook komplett gesperrt – von einem nichtssagenden verweis auf die Werberichtlinien ohne genaue Begründung und ohne Einspruchsmöglichkeit. Den genauen Grund der Sperre bleibt Facebook schuldig, auf erneutes Nachfragen nach einer Spezifizierung des Verstoßes wird immer nur allgemein geantwortet und mit den gleichen Standardantworten mit Verweis auf die Werberichtlinien des Unternehmens. Kundennähe sieht anders aus. Facebook sind seine Werbekunden anscheinend egal, anders lässt sich das seltsame Verhalten eines profitorientierten Unternehmens nicht erklären deren eigentliche Geldquelle ihre Werbekunden sind. Ein Paradoxon.
Wer Facebook als Werbeplattform zu nutzen will sollte sich genau überlegen ob er dieses als Zentrale Plattform seiner Marketingkampanie nutzen will, insbesonders dann wenn es der Hauptbestandteil einer zeitkritischen Werbeaktionen werden soll. Das Risiko eines Totalausfalls ist hier deutlichst erhöht, die Möglichkeiten Schadensersatz geltend zu machen gehen gegen 0.
Natürlich möchten wir auch Facebook die Möglichkeit eines Statements geben warum auf Kundenbeschwerden nicht eingegangen wird, bis dahin lassen wir unsere Leser sprechen: Uns interessieren eure Erlebnisse mit Facebook, schreibt sie uns gerne per Mail an redaktion@werbung-und-marketing.eu.