Die Blue Ocean Strategie
Bei der Blue Ocean Strategie handelt es sich um ein Konzept, das von Renee Mauborgne und W. Chan Kim entwickelt wurde. Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll. Wenn sich der Unternehme neue Märkte erobert, dann soll er sich an den Blue Ocean, dem blauen Ozean orientieren. Gemeint ist damit ein Markt, in dem es noch sehr wenig Konkurrenzkampf gibt. Märkte, in denen es viel Konkurrenz gibt und einen entsprechenden Kampf um Marktanteile bezeichnen die Autoren als Red Ocean. Ein Blue Ocean Markt hat als wichtigste Kennzeichen ein sehr starkes Wachstum und einen hohen Return of Investment (ROI). Diese Strategie wurde zunächst in einer Studie veröffentlicht und danach getestet. Als Buch kann die Strategie bei Amazon unter dem Titel „Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt“ erworben werden.
Neue Märkte mit Potential finden
Die Blue Ocean Strategie hört sich zwar sehr gut an, trotzdem bleibt die Frage, wie neue Märkte entdeckt und weiterentwickelt werden können. Die Autoren bieten drei Tools an, mit denen das gelingen sollte.
Sechs Suchpfade: Die nachfolgenden Fragen dienen dazu, den Markt zu erweitern.
o Gibt es Alternativbranchen
o Gibt es innerhalb der Branche strategische Gruppen
o Können neue Käufergruppen ausgemacht werden
o Gibt es komplementäre Dienstleistungen und Produkte
o Welche Kaufmotive (emotional und funktional) sind interessant
o Welche Trends sind nachhaltig
Das ERSK-Quadrat: Hier werden in Form eines Quadrates Denkanstöße geben welche Faktoren zu reduzieren, zu eliminieren, zu entwickeln oder zu erhöhen sind. Dabei stehen die Faktoren, die weniger werden auf der linken Seite, die zu erhöhenden Faktoren auf der rechten.
Einen anderen interessanten Anstoß, um die Ziel zu erreichen, bildet das sogenannte PMS-Quadrat. Dabei geht es um die Entwicklung der Produkte. Den Produkten werden dabei bestimmte Eigenschaften zugewiesen. Pioneers (P) sind Produkte, die ein starkes Wachstumspotential haben und dazu dienen, den Blue Ocean zu erobern. Migrators (M) sind Produkte, die einen verbesserte Version von schon bestehenden Produkten. Diese befinden sich zwischen Blue Ocean und Red Ocean. Schließlich gibt es noch Settlers (S). Dabei wurden einfach innovative Produkte nachgemacht, die sich im Red Ocean befinden. Ziel muss es sein, möglichst viele Produkte mit dem Status Pioneers zu entwickeln um den Blue Ocean zu erobern.
Welche Hindernisse stehen der Umsetzung im Weg
Mentale Hindernisse: Oft sind es die Mauern in den Köpfen der Mitarbeiter, die am schwierigsten zu überwinden sind. Festgefahren Strukturen lassen sich nur schwer ändern. Hier ist eine gründliche Aufklärung notwendig, denn diese Strategie einfach von oben zu befehlen bringt in der Regel nicht sehr viel
Probleme bei der Beschaffung von Ressourcen: Die Blue Ocean Strategie beinhaltet oft große Veränderungen. Damit verbunden sind oft hohe Anforderungen an die Ressourcen, deren Beschaffung manchmal ein Problem ist.
Zu geringe Motivation: Viele Mitarbeiter lassen sich nur schwer für neue Aufgaben motivieren. Dies kann überwunden werden, wenn der Unternehmer konkret zeigt, wie die Pläne umgesetzt werden können. #
Festgefahrene Unternehmensstrukturen: Die Blue Ocean Strategie verändert das Unternehmen tiefgreifend und damit sind oft viele Mitarbeiter nicht einverstanden. Vor allem, wenn es sich dabei um Führungsmitarbeiter handelt, führt das oft zu Problemen.
Beispiele für erfolgreiche Umsetzung
Diese Strategie ist kein theoretisches Konstrukt, sondern es gibt einige Beispiele von gelungenen Umsetzungen:
Nintendo: 2006 führte die Firma Wii ein, die keine Konkurrenz mehr zu den etablierten Spielekonsolen darstellt, weil der Markt sich an ältere Menschen, Frauen und jüngere Kinder richtet.
Cirque du Soleil: Dieser Zirkus unterscheidet sich grundlegend vom normalen Zirkus. Es treten keine Tiere und Artisten auf, sondern es wird ein hochwertiges Programm geboten, das in erster Linie erwachsene als Zielgruppe hat
Southwest Airlines: Durch die Streichung von bestimmten Leistungen wurden die Preise deutlich gesenkt, so dass diese Fluglinie sogar eine Alternative zum Auto darstellt.